hinten von links: Rolf Wassermann, Heinz-Dieter Schulze, Detlef Pilzecker, Dr. Harald Koss,

                    2015 Vortrag Dr. Harald Koss "Feldpostbriefe" 

Spurensuche gegen das Vergessen

Die Geigerin Eva-Maria Neumann wird 1977 von DDR-Grenzern mit Mann und Kind aus einem Fluchtauto geholt und eingesperrt. Carmen Rohrbach schwimmt 1974 mit ihrem Freund stundenlang durch die Ostsee in Richtung Dänemark. Auf hoher See klammern sich beide an eine rettende Boje. Doch ein DDR-Schiff findet die erschöpften, durchfrorenen Flüchtlinge und bringt sie zurück – und damit ins Gefängnis. Beklemmende Geschichten

dieser Art bot Rainer Bischoff, der mit etlichen Büchern gekommen war. Denn die DDR-Flüchtlinge haben ihre Erlebnisse aufgeschrieben und veröffentlicht. Fast immer ging es

schief, einige haben es aber auch geschafft. So ist Jürgen Glaser als „Ikarus von Mecklenburg“ in die Fluchtgeschichte eingegangen. Er flüchtete 1973 mit seiner Familie in einem kleinen Flugzeug von Gadebusch nach Lübeck- ohne Flugschein, ohne vorherige Flugstunden!

Die eindringlichen Schilderungen zahlreicher, meist gescheiterter Fluchtversuche weckten auch persönliche Erinnerungen und vergangene Erfahrungen der Zuhörer.

Dieses Kapitel deutsch-deutscher Geschichte, so betont Rainer Bischoff, darf nie vergessen werden.

Seine ausgefeilte Lesetechnik hielt die Zuhörer im Bann und so fielen Rückmeldungen zu dieser Veranstaltung des Heimat- und Kulturvereins der Gemeinde Bahrdorf durchweg positiv aus.

2016 "Gegen das Vergessen", Rainer Bischoff (Quelle:Helmstedter Nachrichten)